Dienstag, 28. Juli 2015

Tipps für eurer WG-Casting
















Die Bewerbungen für die Unis sind raus und jetzt geht es darum, sich ein Dach über dem Kopf in der neuen Wahlheimat zu sichern. Das ist oftmals gar nicht so einfach, denn gerade zum Wintersemester sind die meisten Unistädte überflutet von Erstsemesterstudenten auf Wohnungssuche. WG-Castings mit mehr als 30 Mitbewerbern sind da keine Seltenheit.
Da ich selber nun seit drei Jahren in Heidelberg in einer WG wohne und auch schon mehrfach neue Mitbewohner "gecastet" habe, möchte ich euch hier einige Tipps für eure Suche nach einen WG-Zimmer geben, die auf meiner persönlichen Erfahrung als Bewerber und als Anbieter beruhen. 
 

1. Wo muss ich suchen?

Angebote für Wohnungen und freie WG Zimmer findet man natürlich vor allem im Internet. Dort habe ich mein WG-Zimmer gefunden und bisher auch alle freien Zimmer dort inseriert. Auch Facebook bietet viele Möglichkeiten zur Zimmersuche: Schaut doch mal, ob es eine Facebook-Gruppe für den Wohnungsmarkt in eurer (Wahl-)Stadt gibt. Wer aber nicht nur online suchen möchte, kann sich auch an das Studierendenwerk seiner jeweiligen Wahl-Uni wenden, dort gibt es auch viele Wohnungs- und Zimmerangebote.

Hier sind Links von Internetseiten, auf denen ihr fündig werdet: 





2. Wer richtig liest, ist klar im Vorteil.

Wenn ich ein Zimmer inseriert habe, kam es oft vor, dass Interessenten Nachrichten schreiben, die nicht den Suchkriterien entsprechen. Daher elementar wichtig, um seine Chance auf ein Zimmer zu steigern: Die Anzeige aufmerksam durchlesen! Steht dort ausdrücklich, dass eine Frau gesucht wird, aber du bist ein Mann?  Bewirb dich nicht. Ein Mitbewohner im Alter von mindestens 25 ist gesucht? Lass es, als 19-jährige Erstsemester-Studentin wirst du dort vermutlich nicht zur Zimmerbesichtigung eingeladen werden.

 Allgemein gilt: Schreibe nur eine Bewerbung, wenn die Suchkriterien auf deine Person zutreffen. Wenn man ein Zimmer inseriert, bekommt man so viele Anfragen, dass es wirklich nervig ist, wenn man der Hälfte der Leute erklären muss, dass sie vermutlich in einer anderen WG glücklicher werden. Außerdem erspart ihr euch selbst Zeit und auch die Enttäuschung über eine Absage. 
3. Die Macht der Worte - auf die Formulierung kommt es an. 
 
Wenn du die Anzeige gut gelesen und dabei festgestellt hast, dass du auf die Kriterien zutriffst, geht es an die Bewerbung. Manche Anbieter möchten lieber telefonische Anfragen erhalten, andere lieber eine Email oder eine SMS/Whatsappnachricht. Auch hier gilt: Halte dich an die Anzeige und rufe nur zu den angegebenen Zeiten an oder schreibe eine Nachricht. Als Anbieter möchte ich persönlich lieber Nachrichten anstelle von Anrufen bekommen, da ich "schriftliche Bewerbungen" besser sortieren und vor dem Besichtigungstermin auch noch einmal durchlesen kann.


Ich lege sehr viel Wert darauf, dass die Bewerbungsnachricht sympathisch klingt und ich das Gefühl bekomme, dass Chemie zwischen den Bewerbern und mir sofort stimmt. Deshalb schreibe ich in meine Anzeigen, dass ich gerne eine Kurzvorstellung der Interessenten per SMS oder Email geschickt bekommen möchte. Für mich sollte diese Kurzvorstellung mindestens Name, Alter, Studienfach, Hobbies und WG-Erfahrung beinhalten. Außerdem finde ich es gut, wenn die Bewerber individuell auf das eingehen, was ich in der Anzeige geschrieben habe, indem man zum Beispiel Gemeinsamkeiten in den Hobbies feststellt oder ähnliches. Es gibt nichts schlimmeres, als die Standardmassennachricht mit dem Inhalt "Hallo, ich heiße Max und suche ein Zimmer, bitte melde dich bei mir". Solche Nachrichten sortiere ich in der Regel direkt aus.


Außerdem ganz wichtig, wenn ihr ein WG-Zimmer sucht: Seid selbstständig! Ich habe schon Anfragen von Müttern bekommen, die ein Zimmer für ihre Töchter suchen. Dafür mag es plausible Gründe geben (Tochter macht ein FSJ in Afrika und hat kein Internet..), aber in den meisten Fällen kommt einfach nicht gut an, da selbstständige Mitbewohner in einer WG schon sehr wichtig sind. Man will als Mitbewohner ja nicht die Mutter ersetzen müssen. 
 4. Das WG-Casting - Sei die Nadel im Heuhaufen!
 

Die erste Etappe ist gemeistert und du wurdest zum WG-Casting eingeladen. Super, herzlichen Glückwunsch! :)

Meistens wird dir ein Termin zur Zimmerbesichtigung angeboten. Wenn du an diesem Termin nicht kannst, ist das meistens kein Problem, aber du solltest dies möglichst zeitnah (nicht erst zwei Tage vor der Besichtigung) mitteilen, damit eventuell noch Terminänderungen mit anderen Bewerbern vorgenommen werden der eine andere Lösung gefunden werden kann. Veranstalte also kein Terminchaos, indem du dir zwei oder dreimal eine andere Uhrzeit oder einen anderen Tag zum Besichtigen wünschst. 


Außerdem gilt: Sei pünktlich. Wenn du von weiter weg anreist, plane genug Zeit ein und gehe lieber noch einen Kaffee trinken, wenn du zu früh dran bist. Falls du im Stau stehen solltest oder die Bahn ausfällt und du es auf keinen Fall pünktlich schaffst, teile es den Zimmeranbietern mit. 
Du solltest weder zu früh, noch zu spät kommen. Meistens kommen an einem Tag mehrere Bewerber, von denen jeder z.B. eine halbe Stunde eingeplant bekommt. Wenn du zu früh kommst, nimmst du anderen Bewerbern ihre Zeit weg, das kommt nicht gut an. Erscheinst du zu spät, geht meistens deine eigene Zeit drauf, auch das ist ein Nachteil für dich. 


Versuche, während des Gesprächs ganz locker zu bleiben, du brauchst keine Angst haben. Die Leute vor dir sind auch nur Menschen und natürlich verübelt es dir niemand, wenn du ein bisschen nervös bist. Meistens entspannt man sich aber auch recht schnell, wenn erstmal ein Gespräch in Gang kommt. Erzähle von dir, von deinen Hobbys und Interessen, aber zeige auch ehrliches Interesse an deinen potentiellen Mitbewohnern. Meistens merken beide Seiten recht schnell, ob die Chemie stimmt und sich ein gutes, interessantes Gespräch entwickelt.    
         


Ich hoffe, dass euch meine Tipps bei der WG-Zimmer-Suche helfen und wünsche euch ganz viel Erfolg beim nächsten (ersten?) Casting!
Jetzt geht es für mich ab nach Indien :)
Alles Liebe, 



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