Donnerstag, 12. März 2015

Fort von hier.


Die Tage rennen davon. Buch um Buch. Kapitel um Kapitel. Seite um Seite. Ich lese gerne, aber wann bleibt die Zeit, meine eigene Geschichte zu schreiben? Heute? Morgen? Nie? 
Ich stehe auf, laufe durch den Raum, nur ein paar Schritte. Ist das überhaupt mein Raum? Ich bin nicht mehr sicher. Der Regen prasselt nieder, als würde der Himmel weinen. Wo ist die Sonne? Fragen über Fragen. 



Wer bin ich? Wer will ich eigentlich sein? Und wo gehöre ich hin?, frage ich mein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Doch es antwortet nicht. Diese Stille. Überall ist sie. Manchmal ist Stille schön, doch in diesem Moment wirkt sie bedrohlich. Ich höre nichts außer meinem eigenen Atem. 


Mein Kopf ist voll mit Gedanken, mit Wörtern. Ich versuche sie zu Sätzen zu formen, doch ich kann sie nicht greifen und plötzlich ist da nichts als Leere. Leere in mir und Stille um mich herum. Ich muss hier raus, höre ich mich selber sagen, muss hier weg. Muss mich selber suchen und finden. Muss Dinge sehen, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Will die Geheimnisse dieser wunderbaren Welt entdecken.

Also mache ich kehrt, fort vom Spiegel und folge den Spuren, die irgendjemand zu irgendeiner Zeit hinterlassen hatte, als er den selben Raum aus denselben Gründen verließ wie ich. Und dann, als wären Zentner von mir abgefallen, denke ich, innerlich jubelnd, Alles wird gut.



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