Dienstag, 27. Januar 2015

Machs gut, alter Freund.


Dies ist ein Post über ein Thema, über das sich viele Menschen nicht gerne Gedanken machen. Nein, nicht den Tod. Es geht um Freundschaften, die man im Laufe seines Lebens geschlossen und wieder verloren hat, aus welchen Gründen auch immer.
Es gibt Freundschaften, die halten ein Leben lang. Ich habe zwei Freunde, die ich von Geburt an kenne. Wir sind zusammen aufgewachsen, weil auch unsere Eltern gut befreundet sind. Es gab Zeiten, in denen wir alles miteinander teilten. Und Zeiten - sogar teilweise sehr lange Zeiten - in denen wir überhaupt keinen Kontakt hatten. Trotzdem weiß ich, dass die beiden mich ein Leben lang begleiten werden, immer für mich da sind und ich immer für sie da sein werde. 


Leider ist das nicht bei allen Freundschaften so. Mit 14 schworen meine damalige beste Freundin und ich uns ewige Freundschaft. Ich weiß nicht, ob ihr sowas kennt, aber bei uns war es damals total in, ein gemeinsames "Briefbuch" zu haben, in das man sich während langweiliger Unterrichtsstunden schnulzige Nachrichten schrieb oder auch Geheimnisse offenbarte. Jedenfalls war das ganze Buch vollgekleistert mit der Aussage "ABFs 4 eva 'nd eva oder auch i.l.y.s.m..." (ja, das hat man damals so geschrieben :D ) und tausend anderen mehr. Wir haben stundenlang telefoniert (der Rekord lag bei fast 7 Stunden, das muss man sich mal reinziehen), haben uns Briefe in Tagebuchform aus dem Urlaub geschrieben. Wir waren unzertrennlich. Dann hat sie die Schule gewechselt und wir haben den Kontakt verloren. So schnell kanns gehen.


Auch mit den meisten Leuten, mit denen ich in der Oberstufe gut befreundet war, habe ich mittlerweile keinen oder nur noch wenig Kontakt. Nach dem Abi hat sich alles recht schnell aufgelöst, jeder geht seinen eigenen Weg. Ich habe in Heidelberg neue Leute kennengelernt, die für mich schnell zum Familienersatz wurden, weil ich ausgezogen bin. Über die ganzen neuen Eindrücke in einer neuen Stadt vergisst man oft die Freunde zuhause, meldet sich wochenlang nicht, ohne es böse zu meinen. Das führt dazu, dass am Ende vielleicht eine Handvoll übrig bleibt, die man zu seinen wahren Freunden zählen kann. Der Rest stellt sich als wirklich liebenswerte Menschen heraus, mit denen man über einen gewissen Zeitraum -in diesem Fall die Schule - gemeinsame Interessen hatte, denen man sich anvertraut hat und Spaß zusammen hatte. Sie sind Wegbegleiter, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Diese Freundschaften haben ein Ende, sobald man keine gemeinsamen Anknüpfpunkte mehr hat. Das ist traurig, aber leider oft unvermeidbar. 


Pulli: Reserved; Jeans: H&M; Mantel: Primark; Kette: Pieces; Schuhe: OMOX; Tasche: Esprit




Eine weitere Kategorie von Freundschaften, die auseinander gingen, ist die eher unschöne Trennung im Streit. Auch das habe ich während meiner Schulzeit, und auch heute noch, ein paar Mal erlebt. Das schlimmste daran ist, dass man sich häufig nach ein paar Jahren nicht einmal mehr daran erinnert, wie es eigentlich zu diesem Streit kam, der die Freundschaft zerstört hat. Manchmal will man es aber auch ehrlicherweise einfach gar nicht mehr wissen.


Um die wirklich wahren Freundschaften aufrecht zu erhalten, muss man sie pflegen. Das weiß ja jedes Kind, sollte man denken. Trotzdem gehen Freundschaften oft kaputt, wenn einer der beiden Beteiligten mehr erwartet als der Andere. Man sollte daher unbedingt miteinander reden um Klarheit darüber zu schaffen, welche Erwartungen beide an die Freundschaft haben. Das ist besonders wichtig, wenn man in verschiedenen Städten wohnt oder eine sehr begrenzte Freizeit hat.  Dann kann man zum Beispiel feste Termine einplanen, an denen man telefoniert, oder sich trifft.



Wenn ich zuhause bin, versuche ich immer, an einem Wochenende möglichst viele Freunde zu sehen. Das ist manchmal ziemlich stressig, auch weil die Zeit mit meiner Familie natürlich darunter leidet. Aber wenn man dann mal wieder eine schöne Zeit zusammen  mit seinen Freunden verbracht hat, kann man davon bis zum nächsten Wiedersehen zehren. Und ganz ehrlich: Die besten Freundschaften erkennt man doch daran, dass es immer noch so ist wie früher, auch wenn man sich mal drei Monate lang nicht gesehen hat. Dann hat man sich wenigstens richtig viel zu erzählen.

2 Kommentare:

  1. Schöner Post ^^ und mir gehts genauso...man hatte unglaublich viele Freunde und auch noch beste Freunde dazwischen, wo der Kontakt schnell verloren ging >< momentan versuch ich alte Freunde wieder zu kontaktieren aber naja es hat sich viel verändert in den letzten Jahren

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    1. ja das stimmt, Zeit und neue Erfahrungen verändern ja jeden Menschen. Ich finde es immer spannend, von früheren Freunden wieder etwas zu hören, aber so richtig intensiv wird der Kontakt leider fast nie mehr...

      Liebe Grüße!

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