Dezemberträume

Heute habe ich das dreiundzwanzigste Adventskalendertürchen geöffnet. Nur noch einen Tag bis Heiligabend. Manchmal kann ich kaum begreifen, wie schnell die Zeit vergeht. Da wartet man sehnsüchtig  auf die besinnliche und entspannte Adventszeit und kaum dass man sich versieht, ist sie (leider teilweise doch nicht so entspannt, wie erhofft) schon fast wieder vorüber. 

Ein Ende ist jedoch noch nicht wirklich in Sicht: Stundenlanges Warten in der Schlange vor dem Foto-Sofortdruck-Automat im DM, um den Kalender für die Oma noch fertig zu bekommen. Gedränge in überfüllten Einkaufscentren, weil für Papa noch immer kein Geschenk vorhanden ist. Und nicht zuletzt das geduldige Entwirren verhedderter Lichterketten beim Schmücken des Weihnachtsbaums. Am Ende der Vorweihnachtszeit steht vielen das Wort Stress groß ins Gesicht geschrieben.

Doch gerade dann, wenn es am stressigsten ist, sollten wir uns auf das besinnen, was Weihnachten wirklich ausmacht. Und das ist nicht die endlose Jagd nach Geschenken in überlaufenen Innenstädten. Es ist nicht der von unzähligen Lichterketten hell erleuchtete Garten, der nur einen Zweck hat: Den des Nachbarn zu überstrahlen. Es ist auch nicht das Verteilen tausender halbherziger Whatsapp-Nachrichten am Heiligabend mit dem Inhalt "Frohe Weihnachten" an jede Person in seiner Kontaktliste. Weihnachten ist mehr, als ein Austausch materieller Gegenstände - aber das vergessen wir leider viel zu oft. 

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Es ist der Duft von Plätzchen im Ofen, von Feuerzangenbowle und Mandarinen. Die Freude, die erste Kerze am selbstgebastelten Adventskranz anzünden zu können. Das Mitsingen von "Last Christmas" im Radio, auch wenn ich sonst behaupte, das Lied ginge mir auf die Nerven. Das Lächeln, wenn meine Liebsten ihre Geschenke auspacken und sich darüber freuen. Denn wenn Oma glückselig ihren neuen Fotokalender in der Hand hält, ist der Unmut, den die Warteschlange im DM hervorrief, auch schon wieder vergessen. 

 

Pullover: Zara; Schuhe: Sommerkind; Armreif: Takko Fashion; Schal: Zara

Dieses Jahr versuche ich ganz bewusst, mich auf diese Dinge zu konzentrieren. Ich möchte die Weihnachtszeit nutzen, um viel Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind und denen auch ich wichtig bin. Denn Zeit ist eines der wertvollsten Geschenke, die man seiner Familie und seinen Freunden machen kann. Ich möchte mit meiner Schwester Weihnachtskarten basteln. Einfach mal einen Abend mit meinen Eltern auf der Couch verbringen, so wie früher. Mit meinem Freund in den Urlaub fahren. Schulfreunde zum Kaffee treffen und stundenlang quatschen. Und an Silvester mit Gabi darauf anstoßen, das das neue Jahr nur Gutes für uns alle bringt.

Ich wünsche euch allen von Herzen wunderbare Feiertage mit richtig leckerem Essen und vor allem: Mit ganz viel Liebe! 

 

Eure Nessi